Spetses, die autofreie Insel
Die Anziehungskraft Spetses lĂ€sst sich vierlei begrĂŒnden. Die Insel hat nĂ€mlich das Talent traditionell griechisches Ambiente mit modernem, kosmopolitischem Feeling zu verbinden. Es ist jedoch nicht nur die Dolce Vita auf der Insel der KapitĂ€ne im Saronischen Golf oder die schnelle und einfache Anbindung an das Festland durch das HafenstĂ€dtchen Ermioni oder die mehrmals tĂ€glich fahrenden FĂ€hren aus Pireas, sondern Spetses ĂŒberrascht auch seine Besucher schon von weitem mit einem groĂen Baumbestand. Sie ist im Gegensatz zu den kargen und steinigen Nachbarinseln auffallend grĂŒn. Um 1900 gab es allerdings kaum noch BĂ€ume auf der Insel, da diese fĂŒr den Schiffsbau abgeholzt worden waren. Erst als ein griechischer Auswanderer, Sotirios Anargyros, der in den USA zu Geld gekommen war, die halbe Insel vor rund hundert Jahren aufkaufte und diese mit 100.000 PinienbĂ€umen aufforstete, wendete sich das Blatt. Das sollte aber nicht das einzige Erbe des umtriebigen Sotirios Anargyros sein, sondern auch das majestĂ€tische Grandhotel Poseidonion, welches noch heute das AushĂ€ngeschild der Insel ist und jeden neuen Besucher schon vom Wasser aus begrĂŒĂt. Spetses-Stadt ist relativ schnell erschlossen. Neben dem neuen Hafen befindet sich der Dopia-Platz mit den handelsĂŒblichen 08/15-Cafes, Bars, Ouzerien und Tavernen, dem sich eine etwa ein Kilometer lange Zone aus neuen wie alten GeschĂ€ften und Boutiquen anschlieĂt. Dazwischen stehen immer wieder hĂŒbsche PatrizierhĂ€user, mit hohen Mauern versehen und behangen mit tĂŒrkisfarbenen Bougainvilleas. Vor vielen der alten Reedervillen sind akkurat gestaltete Bodenmosaike aus bunt bemalten Kieselsteinen angelegt. Diese erzĂ€hlen oft in einer Art naivem Dreiercomic eine sehr einzigartige Familiensaga.
Spetses ist autofrei, aber, Achtung!, nicht mopedfrei. Nach 19:00 Uhr herrscht allerdings Mopedverbot auf der Flaniermeile an der Seeseite. Einen Besuch wert fĂŒr die ganze Familie ist das Bouboulina-Museum, welches das Leben der berĂŒhmten Tochter Spetses zeigt, Laskarina Bouboulina. Sie war zu Zeiten der griechischen Revolution, obwohl eine Frau, FregattenkapitĂ€nin und spielte eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Osmanen. Beim groĂen Aufstand 1821 gegen die tĂŒrkische Besatzung warf die Waffenschmugglerin, Erotomanin und siebenfache Mutter ihr gesamtes Vermögen in den Ring, spielte mit ihrer 18-Kanonen-Korvette âAgamemnonâ die entscheidende Rolle in den saronischen Seeschlachten und demonstrierte den hellenischen Maulhelden, wie man Revolutionen anzettelt und mit Erfolg zu Ende fĂŒhrt. Noch heute wird sie in Griechenland als Heldin verehrt.
Ein weiteres Highlight ist die von der Brandung ausgewaschene Tropfsteingrotte, die Bekiri-Höhle, die vom gebrochenen Tageslicht dramatisch inszeniert wird. In der Mitte befindet sich ein kleines Bassin, in das tropfenweise Wasser von einem mĂ€chtigen Stalaktyten hineinfĂ€llt. Ist man verliebt, so eine alte Inselsage, und trinkt von jenem Wasser, dann wird dieses GefĂŒhl fĂŒr immer anhalten.
Unsere Geheimtipps:
Die Fischtaverne Tarsanas (0030 2298 074490) findet man im alten Hafen. Der frische, gegrillte Fisch und die tolle Lage machen jedes Essen zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Die top 3 StrÀnde auf Spetses sind
- Agia Paraskevi â 10 km westlich von Spetses-Stadt. Teils organisiert mit Liegen und Sonnenschirmen, familienfreundlicher Sandstrand.
- Agia Marina â 3 km sĂŒdlich von Spetses-Stadt. Organisierter Sandstrand mit vielen Wassersportmöglichkeiten.
- Agii Anargiri â 12 km westlich von Spetses-Stadt. Einer der beliebtesten StrĂ€nde. Von dort aus beginnt der Pfad zur Bekiri-Höhle!